Ilka Döring berät zum Thema Digitalisierung
Die Handwerkskammer Freiburg komplettiert ihr Beratungsangebot zu Zukunftsthemen. Ilka Döring vervollständigt als neue Digitalisierungsberaterin wieder das Beraterportfolio der Handwerkskammer Freiburg. Die 48-jährige gelernte Goldschmiedin war nach einem zusätzlichen Designstudium mehr als 20 Jahre im Marketingbereich tätig. Fachlich hat sie sich in den Bereichen Innovationsmanagement und digitale Transformation umfassend weitergebildet. Im Interview sprach Ilka Döring über ihre neuen Aufgaben und Digitalisierungschancen für das Handwerk.
Die Handwerkskammer Freiburg komplettiert ihr Beratungsangebot zu Zukunftsthemen. Ilka Döring vervollständigt als neue Digitalisierungsberaterin wieder das Beraterportfolio der Handwerkskammer Freiburg. Die 48-jährige gelernte Goldschmiedin war nach einem zusätzlichen Designstudium mehr als 20 Jahre im Marketingbereich tätig. Fachlich hat sie sich in den Bereichen Innovationsmanagement und digitale Transformation umfassend weitergebildet. Im Interview sprach Ilka Döring über ihre neuen Aufgaben und Digitalisierungschancen für das Handwerk.
© Privat
Das Thema Digitalisierung wirkt oft komplex und kaum greifbar. Was können Sie Handwerksbetrieben raten, die noch wenig mit dem Themenfeld anfangen können?
Ilka Döring: Ich empfehle, sich selbst und seine Umwelt zwei bis drei Tage zu beobachten. Der Alltag ist in so vielen Bereichen bereits digitalisiert, dass wir es schon kaum noch merken. Wir kommunizieren über Messenger oder Social-Media-Plattformen, zahlen unsere Einkäufe kontaktlos und streamen die Lieblingssendung zu der uns passenden Zeit in einer Online-Mediathek. Wird man sich dessen bewusst, sinkt die Hemmschwelle. Das Handwerk ist eher geprägt durch Pragmatismus. „Einfach mal machen“ kann auch bei der Digitalisierung nicht schaden. Ich sehe die Digitalisierungsberatung als Baustein der betriebswirtschaftlichen Beratung der Kammer. Die Digitalisierung sollte nicht zum Selbstzweck werden, sondern ist Teil der Unternehmensstrategie.
Die Digitalisierungsberatung ist ein wichtiges Feld, um die Zukunftsfähigkeit der Betriebe sicherzustellen. Welche Aspekte spielen hier in Ihrer Arbeit eine Rolle?
Döring: Ich unterstütze die Betriebe dabei, in diesem Bereich Klarheit zu gewinnen. Gemeinsam finden wir Antworten auf die Frage „Wo stehen wir?“ und davon abgeleitet „Wo wollen wir hin?“ bzw. „Welche Annahmen treffen wir über die Zukunft?“. Bei der Digitalisierungsberatung und dem Digi-Check betrachte ich mit den Betrieben fünf Aspekte: Prozesse, IT-Sicherheit, Kunden und Lieferanten, Mitarbeiter und neue Geschäftsfelder. Die beiden ersten Themenfelder würde ich persönlich dabei als Pflicht betrachten.
Bei den Prozessen besteht der größte Hebel darin, sich wiederholende, unter Umständen fehleranfällige Tätigkeiten zu automatisieren. Im Handwerk sind das meist die Auftragsverarbeitung, Buchhaltung/Rechnungswesen, Zeiterfassung und bestimmte Bereiche der Produktion. Mit überschaubarem Aufwand lässt sich hier viel erreichen. Ein gutes IT-Sicherheitskonzept ist Grundvoraussetzung und darf nicht zur Diskussion stehen. Es lässt ja auch niemand seine Haustür immer offenstehen.
In mehreren Handwerksbereichen ermöglicht die Digitalisierung auch neue Produkte und Dienstleistungen – wo können Unternehmen von einer Portfolio-Erweiterung dank Digitalisierung profitieren?
Döring: Es gibt viele Bereiche, in denen digitale Werkzeuge und Methoden das Angebot ergänzen können. Etwa Fertigungstechniken, die auf klassischem Weg nicht möglich sind - wie die additive Fertigung, auch als 3D-Druck bekannt. Im Handwerk wird schon sehr individuell gearbeitet, CAD-basierte Verfahren bieten noch mehr Möglichkeiten für Sonderlösungen. Stark sind auch die Chancen der Visualisierung und Simulation – eine Dienstleistung, die sich verkaufsfördernd auswirken kann.
Intelligente Sensorik und das Internet der Dinge erlauben Betreuungsverträge und vorsorgliche Wartung. Entsprechende Dienstleistungen dienen der Kundenbindung und eröffnen eine bessere Planungssicherheit. Nicht zuletzt bietet die Digitalisierung neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit von Gewerken, sei es etwa durch den Datenaustausch auf der Baustelle oder die gemeinsame Nutzung von Maschinenpools. Blockchain und Plattformökonomie werden auch dem Handwerk Chancen eröffnen.
Wie können interessierte Betriebe mit Ihnen in Kontakt kommen?
Döring: Die aktuelle Situation macht zwar die direkte persönliche Beratung schwieriger, ich bin aber – wie alle Kolleginnen und Kollegen der Beratungsdienste – weiterhin erreichbar. Wir nutzen unsere Kanäle, um eine gute Beratung zu gewährleisten – über digitale Beratungsangebote, aber auch etwa per Telefon.
Kontakt: Ilka Döring, Digitalisierungsberaterin der Handwerkskammer Freiburg, Tel.: 0761/21800-119, ilka.doering@hwk-freiburg.de
Ilka Döring: Ich empfehle, sich selbst und seine Umwelt zwei bis drei Tage zu beobachten. Der Alltag ist in so vielen Bereichen bereits digitalisiert, dass wir es schon kaum noch merken. Wir kommunizieren über Messenger oder Social-Media-Plattformen, zahlen unsere Einkäufe kontaktlos und streamen die Lieblingssendung zu der uns passenden Zeit in einer Online-Mediathek. Wird man sich dessen bewusst, sinkt die Hemmschwelle. Das Handwerk ist eher geprägt durch Pragmatismus. „Einfach mal machen“ kann auch bei der Digitalisierung nicht schaden. Ich sehe die Digitalisierungsberatung als Baustein der betriebswirtschaftlichen Beratung der Kammer. Die Digitalisierung sollte nicht zum Selbstzweck werden, sondern ist Teil der Unternehmensstrategie.
Die Digitalisierungsberatung ist ein wichtiges Feld, um die Zukunftsfähigkeit der Betriebe sicherzustellen. Welche Aspekte spielen hier in Ihrer Arbeit eine Rolle?
Döring: Ich unterstütze die Betriebe dabei, in diesem Bereich Klarheit zu gewinnen. Gemeinsam finden wir Antworten auf die Frage „Wo stehen wir?“ und davon abgeleitet „Wo wollen wir hin?“ bzw. „Welche Annahmen treffen wir über die Zukunft?“. Bei der Digitalisierungsberatung und dem Digi-Check betrachte ich mit den Betrieben fünf Aspekte: Prozesse, IT-Sicherheit, Kunden und Lieferanten, Mitarbeiter und neue Geschäftsfelder. Die beiden ersten Themenfelder würde ich persönlich dabei als Pflicht betrachten.
Bei den Prozessen besteht der größte Hebel darin, sich wiederholende, unter Umständen fehleranfällige Tätigkeiten zu automatisieren. Im Handwerk sind das meist die Auftragsverarbeitung, Buchhaltung/Rechnungswesen, Zeiterfassung und bestimmte Bereiche der Produktion. Mit überschaubarem Aufwand lässt sich hier viel erreichen. Ein gutes IT-Sicherheitskonzept ist Grundvoraussetzung und darf nicht zur Diskussion stehen. Es lässt ja auch niemand seine Haustür immer offenstehen.
In mehreren Handwerksbereichen ermöglicht die Digitalisierung auch neue Produkte und Dienstleistungen – wo können Unternehmen von einer Portfolio-Erweiterung dank Digitalisierung profitieren?
Döring: Es gibt viele Bereiche, in denen digitale Werkzeuge und Methoden das Angebot ergänzen können. Etwa Fertigungstechniken, die auf klassischem Weg nicht möglich sind - wie die additive Fertigung, auch als 3D-Druck bekannt. Im Handwerk wird schon sehr individuell gearbeitet, CAD-basierte Verfahren bieten noch mehr Möglichkeiten für Sonderlösungen. Stark sind auch die Chancen der Visualisierung und Simulation – eine Dienstleistung, die sich verkaufsfördernd auswirken kann.
Intelligente Sensorik und das Internet der Dinge erlauben Betreuungsverträge und vorsorgliche Wartung. Entsprechende Dienstleistungen dienen der Kundenbindung und eröffnen eine bessere Planungssicherheit. Nicht zuletzt bietet die Digitalisierung neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit von Gewerken, sei es etwa durch den Datenaustausch auf der Baustelle oder die gemeinsame Nutzung von Maschinenpools. Blockchain und Plattformökonomie werden auch dem Handwerk Chancen eröffnen.
Wie können interessierte Betriebe mit Ihnen in Kontakt kommen?
Döring: Die aktuelle Situation macht zwar die direkte persönliche Beratung schwieriger, ich bin aber – wie alle Kolleginnen und Kollegen der Beratungsdienste – weiterhin erreichbar. Wir nutzen unsere Kanäle, um eine gute Beratung zu gewährleisten – über digitale Beratungsangebote, aber auch etwa per Telefon.
Kontakt: Ilka Döring, Digitalisierungsberaterin der Handwerkskammer Freiburg, Tel.: 0761/21800-119, ilka.doering@hwk-freiburg.de