Sebastian Winterhalter, Geschäftsführer der Metzgerei Gustav Winterhalter in Elzach in zehnter Generation, sitzt an einem leicht bewölkten Tag Mitte Mai mit einem Tablet im Besprechungsraum seines Unternehmens und öffnet eine App. In Echtzeit werden Energiedaten auf sein Endgerät gespielt. Grafiken und Zahlenwerte leuchten auf, er tippt auf einen bestimmten Bereich. „Aktuell produziert sie 150 Kilowatt.“ Er spricht von der Photovoltaikanlage, die wenige Meter vom Produktionsgebäude entfernt auf einer Wiese steht und seit Juli 2023 einen Großteil des Stroms für das seit 1856 bestehende Unternehmen liefert – nachhaltig und aus erneuerbaren Ressourcen. Mit einem weiteren Fingertipp kann er seine CO2-Bilanz aufrufen. Und die kann sich sehen lassen. „Von Juli 2023 bis Mitte Mai 2024 haben wir schon 230 Tonnen CO2 eingespart“, zeigt er. Als er vom Tablet aufblickt, sagt er nicht ohne Stolz: „Das ist eine der besten Entscheidungen, die wir in den letzten Jahren getroffen haben.“
Energie ist enormer Kostenfaktor
Der Energiebedarf von Metzgereien ist hoch. „Nicht nur die eigentliche Produktion verbraucht viel Strom, sondern insbesondere auch die Kühlung, die ununterbrochen gewährleistet sein muss“, erläutert Winterhalter, der das Unternehmen gemeinsam mit seinem Vater und seinem Onkel führt. Die Energiekosten sind also ein enormer Kostenfaktor des Unternehmens mit rund 190 Beschäftigten. Die Metzgerei bezieht ihren Strom schon seit mehreren Jahren über den sogenannten Spot-Markt. „Das bedeutet, wir erhalten alle 15 Minuten einen neuen Strompreis.“ Als sich im Sommer 2022 die Strompreise verdoppeln bis verdreifachen, ist das der Auslöser für Winterhalter, sich intensiver mit anderen Stromquellen zu beschäftigen. „Wir haben mehrere Optionen geprüft – unter anderem auch ein Blockheizkraftwerk oder Abwärme.“ Die Entscheidung fiel jedoch auf eine Photovoltaikanlage. „Wir mussten an unserem Produktionsstandort bereits bestimmte Stromzähler verwenden und konnten dadurch sehr schnell ein Verbrauchsprofil erstellen“, berichtet der 31-Jährige. Der Verbrauch passte erstaunlich gut zu der Erzeugung von Strom durch Sonne.
Aber auch der Nachhaltigkeitsaspekt war für Winterhalter ein Grund, sich für die Stromproduktion aus Sonnenenergie zu entscheiden. Das Thema spielt für das Unternehmen seit jeher eine große Rolle: Regionale Produkte, kurze Produktionswege und hohe Qualität sind Werte, die seit 186 Jahren mit der Metzgerei Gustav Winterhalter verknüpft werden. Das nutzt das Unternehmen auch in der Außenwirkung. „Nun werben wir auch mit unserer neuen Zutat: Sonnenschein“, schmunzelt Sebastian Winterhalter. „Wir können sagen, dass unsere Produkte zu 60 bis 70 Prozent mit eigenem erneuerbarem Strom produziert werden.“ Neben diesen Aspekten war für Winterhalter auch eine bessere Sicherung der eigenen Energieversorgung ausschlaggebend. „Mit der Anlage haben wir unsere Abhängigkeit vom Markt und von den Versorgern verringert. An einem schönen Tag im Mai arbeiten wir zwischen 8 und 17 Uhr autark.“
„Die Anlage rechnet sich nach fünf Jahren“
Den erneuerbaren Strom produziert eine Freiflächen-Anlage mit 897 Modulen, die eine maximale Leistung von 493 Kilowattpeak (kWp) erreichen. Die Errichtung der Anlage war möglich, weil der Metzgerei das Wiesengrundstück, auf dem die 2318 Quadratmeter große Anlage steht, bereits gehörte. Gut für Winterhalter: „Eine freistehende Anlage ist günstiger als eine auf dem Dach.“ Gemeinsam mit einem Dienstleister wurden für die zur Verfügung stehende Fläche unterschiedliche Szenarien durchgerechnet. Letztendlich entschloss sich das Unternehmen für eine große Lösung. „Größer geht es auf der Wiese nicht“, so Winterhalter. Der Antrags- und Bauprozess war zwar teilweise zäh, mit guten Partnern aber machbar und nicht zu langwierig. „Wir haben die Anlage im September 2022 bestellt und im Juli 2023 ging sie in Betrieb.“
Die Metzgerei investierte rund eine halbe Million Euro - nicht direkt in die Produktion, sondern an ungewöhnlicher Stelle. Die Rechnung geht für Winterhalter aber ganz klar auf: „Nach aktuellem Stand hat sich die Anlage im schlechtesten Szenario nach fünf Jahren gerechnet.“ An vielen Tagen übersteigt die Stromproduktion sogar den Verbrauch. „Dann speisen wir den überschüssigen Strom ins Netz ein.“ Das rechnet sich aktuell noch mehr als der Einsatz von Speichern. Dank eines fortlaufenden Monitorings von Stromverbrauch und -produktion kann Winterhalter zudem die Verwendung des Solarstroms optimieren. „Wir haben in der Produktion sogar schon parallellaufende Prozesse verschoben und dadurch eine noch bessere Abdeckung der Anlage erreicht.“ So werden die Produktionsprozesse insgesamt gesehen sogar günstiger. Natürlich sind die Möglichkeiten einer solchen Stromproduktion von Betrieb zu Betrieb äußerst individuell. Winterhalter rät aber jedem, das Thema zumindest in Betracht zu ziehen und zu prüfen. „Im gewerblichen Bereich sind die Amortisationszeiträume oft deutlich niedriger als im Privatbereich.“
Energie ist enormer Kostenfaktor
Der Energiebedarf von Metzgereien ist hoch. „Nicht nur die eigentliche Produktion verbraucht viel Strom, sondern insbesondere auch die Kühlung, die ununterbrochen gewährleistet sein muss“, erläutert Winterhalter, der das Unternehmen gemeinsam mit seinem Vater und seinem Onkel führt. Die Energiekosten sind also ein enormer Kostenfaktor des Unternehmens mit rund 190 Beschäftigten. Die Metzgerei bezieht ihren Strom schon seit mehreren Jahren über den sogenannten Spot-Markt. „Das bedeutet, wir erhalten alle 15 Minuten einen neuen Strompreis.“ Als sich im Sommer 2022 die Strompreise verdoppeln bis verdreifachen, ist das der Auslöser für Winterhalter, sich intensiver mit anderen Stromquellen zu beschäftigen. „Wir haben mehrere Optionen geprüft – unter anderem auch ein Blockheizkraftwerk oder Abwärme.“ Die Entscheidung fiel jedoch auf eine Photovoltaikanlage. „Wir mussten an unserem Produktionsstandort bereits bestimmte Stromzähler verwenden und konnten dadurch sehr schnell ein Verbrauchsprofil erstellen“, berichtet der 31-Jährige. Der Verbrauch passte erstaunlich gut zu der Erzeugung von Strom durch Sonne.
Aber auch der Nachhaltigkeitsaspekt war für Winterhalter ein Grund, sich für die Stromproduktion aus Sonnenenergie zu entscheiden. Das Thema spielt für das Unternehmen seit jeher eine große Rolle: Regionale Produkte, kurze Produktionswege und hohe Qualität sind Werte, die seit 186 Jahren mit der Metzgerei Gustav Winterhalter verknüpft werden. Das nutzt das Unternehmen auch in der Außenwirkung. „Nun werben wir auch mit unserer neuen Zutat: Sonnenschein“, schmunzelt Sebastian Winterhalter. „Wir können sagen, dass unsere Produkte zu 60 bis 70 Prozent mit eigenem erneuerbarem Strom produziert werden.“ Neben diesen Aspekten war für Winterhalter auch eine bessere Sicherung der eigenen Energieversorgung ausschlaggebend. „Mit der Anlage haben wir unsere Abhängigkeit vom Markt und von den Versorgern verringert. An einem schönen Tag im Mai arbeiten wir zwischen 8 und 17 Uhr autark.“
„Die Anlage rechnet sich nach fünf Jahren“
Den erneuerbaren Strom produziert eine Freiflächen-Anlage mit 897 Modulen, die eine maximale Leistung von 493 Kilowattpeak (kWp) erreichen. Die Errichtung der Anlage war möglich, weil der Metzgerei das Wiesengrundstück, auf dem die 2318 Quadratmeter große Anlage steht, bereits gehörte. Gut für Winterhalter: „Eine freistehende Anlage ist günstiger als eine auf dem Dach.“ Gemeinsam mit einem Dienstleister wurden für die zur Verfügung stehende Fläche unterschiedliche Szenarien durchgerechnet. Letztendlich entschloss sich das Unternehmen für eine große Lösung. „Größer geht es auf der Wiese nicht“, so Winterhalter. Der Antrags- und Bauprozess war zwar teilweise zäh, mit guten Partnern aber machbar und nicht zu langwierig. „Wir haben die Anlage im September 2022 bestellt und im Juli 2023 ging sie in Betrieb.“
Die Metzgerei investierte rund eine halbe Million Euro - nicht direkt in die Produktion, sondern an ungewöhnlicher Stelle. Die Rechnung geht für Winterhalter aber ganz klar auf: „Nach aktuellem Stand hat sich die Anlage im schlechtesten Szenario nach fünf Jahren gerechnet.“ An vielen Tagen übersteigt die Stromproduktion sogar den Verbrauch. „Dann speisen wir den überschüssigen Strom ins Netz ein.“ Das rechnet sich aktuell noch mehr als der Einsatz von Speichern. Dank eines fortlaufenden Monitorings von Stromverbrauch und -produktion kann Winterhalter zudem die Verwendung des Solarstroms optimieren. „Wir haben in der Produktion sogar schon parallellaufende Prozesse verschoben und dadurch eine noch bessere Abdeckung der Anlage erreicht.“ So werden die Produktionsprozesse insgesamt gesehen sogar günstiger. Natürlich sind die Möglichkeiten einer solchen Stromproduktion von Betrieb zu Betrieb äußerst individuell. Winterhalter rät aber jedem, das Thema zumindest in Betracht zu ziehen und zu prüfen. „Im gewerblichen Bereich sind die Amortisationszeiträume oft deutlich niedriger als im Privatbereich.“