Nachhaltige Überzeugungstäter

Die Moser GmbH aus Haslach im Kinzigtal geht das Umweltmanagement ganzheitlich an und wurde dafür mit der strengen Umweltmanagement-Norm ISO 14001 zertifiziert

Moser GmbH Nachhaltigkeit

© Moser GmbH

Die rund 7.000 Einwohner zählende Kleinstadt Haslach liegt im malerischen Kinzigtal im Schwarzwald. Eine beeindruckende Naturkulisse umgibt die Stadt in der Ortenau, in der unter anderem auch die Moser GmbH ihren Sitz hat. Der Erhalt dieser äußerst lebenswerten Umgebung war vermutlich nur ein Grund für das Ziel, das man sich in der Schreinerei 2020 gesetzt hat: „Wir wollen CO2-neutral werden“, sagt Florian Wölfle, der das Unternehmen gemeinsam mit Thomas Moser und dessen Tochter Sarah Griesbaum führt. Und dieses Ziel geht man in dem Unternehmen ganzheitlich an – mit einem umfassenden Umweltmanagement und einer freiwilligen Einhaltung strenger Auflagen. „Wir haben nach einer Möglichkeit gesucht, unsere bestehenden Umweltweltmaßnahmen zu bündeln und durch ein Siegel auch bestätigen zu lassen“, erläutert Wölfle. „Es war aber deutlich mehr Arbeit, als wir anfangs dachten.“

Auszeichnung für Nachhaltigkeit und Energieeffizienz
Ein fünfköpfiges Team durchleuchtete das Unternehmen, das in den Geschäftsfeldern Fensterbau, Innenausbau und Verarbeitung von Mineralwerkstoffen tätig ist, auf Einsparpotenziale und Umweltschutzmaßnahmen. Der Lohn dafür: Im Juni 2023 wurde die Moser GmbH nach der strengen Umweltmanagement-Norm ISO 14001 zertifiziert – als einer der ersten Handwerksbetriebe in Baden-Württemberg. Im März dieses Jahres folgte dann die Anerkennung der Branche: Das Unternehmen mit rund 130 Beschäftigten wurde als „Fensterbauer des Jahres“ in der Kategorie Nachhaltigkeit und Energieeffizienz ausgezeichnet.

Mit der Installation dieses zertifizierten Umweltmanagements hat Wölfle mit seinem Team die bisher schon umgesetzten Einzelmaßnahmen zusammengefasst, optimiert und verstetigt. Unter anderem werden die bei der Produktion anfallenden Holzreste genutzt, um mit einer Heizungsanlage und einer Absorptionskälteanlage emissionsarm Wärme bzw. Kälte zu erzeugen. Dank der
Nahwärmeversorgung kann auch ein Nachbarbetrieb Wärme der Moser GmbH nutzen. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Produktionsstandortes produziert seit dem ersten Halbjahr 2023 Strom aus erneuerbarer Energie, der für die eigene Produktion genutzt wird.

Einsparen von Energie als wichtige Maßnahme
Das Abfallmanagement ist auf Abfallvermeidung, Recycling und Resteverwertung ausgelegt. So werden etwa Kartonagen, Papier und Folien jeweils zu Ballen gepresst, eingelagert und mit nur wenigen Sammelfahrten zum Recycling transportiert. Weiter nutzbare Restmaterialien werden einem Kooperationspartner überlassen. Das Kooperationsunternehmen stellt aus den Resten kleinere und größere Möbel her. Das Einsparen von Energie steht ebenfalls ganz oben auf der Umsetzungsliste der Moser GmbH. Neben bereits vor einiger Zeit umgesetzten Maßnahmen wie dem Umstieg auf LED-Beleuchtung wurde auch eine neue Vakuumanlage angeschafft und der Betriebsdruck der Kompressoren für die Druckluft so weit wie möglich reduziert. Auch die Beschäftigten leisten einen Beitrag zu Umweltschutz und Nachhaltigkeit – unterstützt vom Arbeitgeber. Neben Job-Bikes für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat die Moser GmbH auch in Hybrid-Fahrzeuge investiert, die mit Strom aus der eigenen Photovoltaikanlage geladen werden.

Diese konsequente Ausrichtung des Unternehmens hat zahlreiche Investitionen nötig gemacht – macht sich aber auch bezahlt. „Die Maßnahmen, die dem Umweltbereich zugeordnet
werden können, haben einen Kapitalbedarf von etwa 700.000 Euro benötigt“, erläutert Wölfle. „Die Maßnahmen sind wirtschaftlich aber auch sinnvoll.“ Das eine schließe das andere nicht au.s „Durch die gestiegenen Energiekosten lohnen sich die Investitionen in einem immer kürzeren Zeitraum“, so Florian Wölfle. Hinzu kämen noch Förderungen, die den Amortisationszeitraum
verkürzten und die Investitionen rentabel machten.

„Eine Maßnahme aus dem vergangenen Jahr von 100.000 Euro wird sich nach heutigem Stand innerhalb von drei Jahren amortisieren.“ Dies gelte natürlich nicht für alle Maßnahmen. Die aktive Kommunikation der nachhaltigen Ausrichtung des Unternehmens macht sich in jedem Fall bemerkbar. „Wir bekommen aus den unterschiedlichsten Bereichen positive Rückmeldung – von den Kunden über unsere Mitarbeitenden bis hin zu den Banken“, sagt Geschäftsführer Wölfle. „Auf die langfristige Entwicklung sind wir selbst gespannt.“